Winter-Foodblogger-Treffen auf dem Biohof Bursch

Demeter Biohof Bursch Bornheim Waldorf

Ein aufschlussreicher Tag auf dem Demeterhof in Bornheim Waldorf

Was für eine tolle Idee, Foodblogger direkt an der Quelle der Erzeugung von Nahrungsmitteln zusammenzubringen, um Ihnen die Erzeugnisse der Saison vor Augen zu führen.

Einige Foodblogger aus der Region inklusive mir haben sich heute auf dem Biohof Bursch zusammengefunden, um etwas über den Demeterhof in Bornheim Waldorf zu erfahren und vor allem waren alle neugierig, was denn jetzt eigentlich Saison hat.

Lothar Tolksdorf, der mittlerweile für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist (aber auch schon auf dem Feld und auf dem Markt mitgeholfen hat und auch sonst einen beeindruckenden Lebenslauf vorzulegen hat) hat uns im gemütlichen Ambiente des Winterzelts vom Biohof Bursch bei Kaffee und Tee empfangen. Nach einigen einleitenden Worten und einer allgemeinen Vorstellungsrunde, ging es dann auch schon los.

Lothar Tolksdorf empfängt Foodblogger

Der Hofladen

Zuerst waren die Verkaufsräume dran, in denen neben eigenen Produkten auch zugekaufte Bioprodukte verkauft werden, um dem Verbraucher einen möglichst hohen Komfort zu bieten. Allerdings gilt auch bei den zugekauften Produkten: am liebsten Bioverbandsware (strengere Richtlinien) und nicht “nur “ EG-Bio. Auch wenn Bursch andere Bioerzeugnisse hinzukauft, gilt möglichst das Motto so regional und saisonal wie möglich: “Allerdings muss man bei einigen Lebensmitteln Abstriche machen, da der Kunde sonst abwandert”, so Lothar Tolksdorf- also gibt es dann auch im Winter z.B. Paprika auf der Verkaufsfläche des Hofladens zu kaufen.

Verkaufsregal im Hofladen

Freitags und Samstags wird zudem immer im Laden ein regional gekochtes Mahl zur Verkostung angeboten. Heute war es eine leckere Kürbiskohlrabisuppe mit selbstgemachtem WalnussPesto, das von Violetta, der zauberhaften polnischen Küchenfee, eigens für den Biohof kreiert wurde. Das Rezept bekommt man als kleines Goodie mit nach Hause.

Küchenfee Violetta vom Demeterhof

Der Hof

Weiter ging unsere Besichtigung durch die noch nicht fertiggestellten, neuen Verkaufsräume des Hofladens. Im Frühlingserwachen wird der neue Verkaufsbereich, der gerade großzügig erweitert wird, mit einem Fest eröffnet.

Anschließend ging es in die “Waschstraße” für Obst und Gemüse. Hier wird das frisch geerntete Demeter-Obst und Gemüse in Körben durch eine Waschstraße geschleust, um es einerseits zu säubern, aber vor allem um es herunterzukühlen.

Gemüsewaschanlage

Nach einer kleinen Föneinheit zur Trocknung, geht es dann direkt in die Kühlung. Hier bleibt es aber auch nicht besonders lange, denn kurz darauf wird es gleich entweder zu einem regionalen Wochenmarkt gefahren oder kommt erntefrisch in die Verkaufsauslage des Hofladens.

Fönanlage

Neben der Waschstraße befinden sich große Bottiche, die das hauseigene, vegane Sauerkraut beinhalten- es ruht hier 6 Wochen nach dem es ordentlich per “Hand”/ “Fuß” durchgestampft wurde (3 Std.). Dazu gibt es eigene Events, bei denen man sein eigenes Sauerkraut ganz traditionell herstellen und mit nach Hause nehmen kann- ein Spaß für die ganze Familie 🙂 !

Dann sind wir auf das Feld gegangen bzw. in ein auf dem Feld aufgestelltes Gewächshaus. Lange Reihen von mit einem Fließ ausgelegtem Beet, erstreckten sich vor unseren Füßen. Eine optimale Temperatur für die Wintersalate. Durch das Vlies kommt genug Licht und es hält Fraßfeinde ab (besonders auch im Sommer, wenn kein Gewächshaus über den Pflanzen aufgestellt ist).

Mit Vlies ausgelegte Beete im Gewächshaus

Außerdem sorgt es für die richtige Temperatur, besonders nachts, wenn die Temperaturen draußen schon mal weit unter null gehen. So wachsen im Winter neben verschiedenen Kohlsorten und Kürbissen, auch feinere Blattsalate, wie Postelein, Feldsalat, roter Pak Choi u.v.m.!

Lothar Tolksdorf im Gewächshaus

Das Holzfass

Nach vielen interessanten Informationen sind wir dann zum Herzstück des Hofes gekommen: einem alten Holzfass!!! Hier wird regelmäßig das Wasser dynamisiert nach den anthroposophischen Grundsätzen von Rudolf Steiner. Für eine Stunde wird das in das Holzfass gelassene Wasser mit einem Holzbesen per Hand verwirbelt (abwechselnd mal rechts, mal links herum), dem Wasser werden zwei Teelöffel Hornkiesel bzw. manchmal auch Hornmist (je nachdem ob die Pflanze oder der Boden im Fokus stehen) hinzugefügt. So dynamisiert, wird es mit einer Sprühflasche entweder auf die Pflanzen oder aber auf die Felder gesprüht und trägt so zu gesunden, widerstandsfähigen Pflanzen und zu einem kraftvollen, gesunden Boden bei.

Das heilige Holzfass zu Wasserdynamisierung

Die Qualität des Bodens steht in dem Familienbetrieb von Heinz Bursch im Übrigen im absoluten Mittelpunkt. Dass das Demeterkonzept funktioniert, unterstreicht auch eine Qualitätsprüfung des Bodens, bei der Bursch mit 98 von 100 Punkten abschnitt und damit einen der besten Böden Deutschlands aufweist/ bewirtschaftet.

Die Küche

Nach einer kleinen Einführung in die anthroposophischen Ansätze, sind wir dann in die Küche geführt worden, in der bereits ein tolles Buffet auf uns wartete. In der Küche werden regelmäßig Weckgläser mit frischen Leckereien befüllt und eingekocht. Diese werden dann im Hofladen verkauft.

Küche mit leckerem Buffet

Zur Verkostung gab es heute Rote-Beete-Suppe, Kürbis-Kohlrabi-Suppe, Kartoffel-Suppe, Grünkohl mit Linsen und Kartoffeln, Möhren-Kartoffel-Allerlei, eine Art Ratatouille und Sauerkraut-Kartoffel-Eintopf.

Foodblogger am Buffet

Außerdem durften wir die selbstgemachten Aufstriche und Chutneys mit frischem Biobrot kosten. All diese Leckereien gibt es auch eingeweckt zum Kaufen und zuhause verzehren- eine tolle Idee, wie ich finde!

Auswahl an Chutneys

Es war alles sehr lecker und Violetta, die Küchenfee und Köchin hat uns genau erklärt, wo was drin ist- großes Plus für mich- es war alles vegan :-))).

Teller mit leckerem Bioessen

Während wir alles ausgiebig gekostet haben, kamen Heinz Bursch und Renate Bursch hinzu, um sich vorzustellen und uns tiefer in die Geschichte des Hofes mit zu nehmen. Wenn Dich das interessiert, dann lies Dir die ganze Geschichte gerne hier (http://www.biohof-bursch.de/portrait-biohof-bursch/historie/) durch.

Herr Bursch

Das Cafe´

Im Anschluss daran gab es dann abschließend noch Kaffee und Kuchen (sogar veganen Apfelstreusel <3 ) im Wintercafe´, das übrigens im Sommer ein großzügiges Gartencafe´ ist. Hier konnten wir Lothar noch mal mit Fragen löchern. Das Cafe´ ist im Winter in einem großen Zelt mit sehr gemütlicher Atmosphäre und beeindruckenden Holzöfen. Im Sommer erstreckt sich das Cafe´ auch über die sich anschließenden Grünflächen und man findet Platz unter 100 Jahre alten Birnbäumen. Neben Kaffee, Tee, Limo und Kuchen, gibt es auch herzhafte Leckereien aus der Hofküche (natürlich Saisonal angepasst).

Cafe Biohof Bursch

Mein Fazit

Es war wirklich ein sehr lehrreicher, interessanter und toller (Vor-)Mittag. Der Biohof Bursch ist in jedem Fall ein Besuch wert, auch wenn man nicht direkt wie wir über den ganzen Hof geführt wird. Man kann es sich nach seinem Einkauf noch bei Tee und Kuchen gut gehen lassen und auch für die Kinder ist gut gesorgt. So bekommen die Kids mal einen Einblick, woher das “Supermarkt”-Obst so kommt.

Es wird demnächst auch buchbare Hofführungen geben (wenn ich Lothar da richtig verstanden habe), ausserdem kann man schon jetzt mit Kindergärten oder Schulklassen eine Hofführung buchen. So wird den Kindern die Natur ein Stück näher gebracht und sie verstehen am lebenden Beispiel, wo man Obst und Gemüse anbaut und dass das nicht immer so einfach ist. Der Demeterhof Bursch eignet sich dafür ganz prima, wie ich finde, denn so naturnah und öko-logisch geht es nicht überall zu. So haben die Kinder die Möglichkeit ein tieferes Verständnis der natürlichen Vorgänge in der Landwirtschaft zu erlangen.

Ich danke Lothar Tolksdorf und der Familie Bursch für die Einladung und die nette Bewirtung durch die MitarbeiterInnen und freue mich auf das nächste Foodblogger-Treffen im Frühling!

Weitere Informationen zum Biohof Bursch: www.biohof-bursch.de

Was hat jetzt alles beim Demeterhof Bursch Saison?

  • Pastinaken,
  • Möhren
  • Steckrüben
  • Kohlrabi
  • Feldsalat
  • Wildkräutersalat (hier Asiasalat genannt, weil viele leicht scharf-schmeckende Blattsorten dabei sind)
  • Kürbis
  • diverse Kohlsorten
  • Topinambur
  • Lauch
  • Schwarzwurzeln
  • Chicoree
  • Kartoffeln

Saisonales Biogemüse

geschrieben von
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