Wie Kindern ein sanfter und respektvoller Umgang mit Tieren vermittelt werden kann

Ziege guckt

Kinder lieben Tiere. Dennoch werden z.B. Katzen und Kleintiere häufig von ihnen auf dem Arm herumgetragen und, sollten sie die Flucht ergreifen, einfach festgehalten. Manche Kinder sperren Tiere auch in einem Zimmer ein, damit sie nicht entkommen können, wenn sie gestreichelt werden sollen. Hin und wieder wird sogar davon berichtet, dass Kinder Tiere quälen oder misshandeln. Doch kein Mensch ist von Natur aus böse – kleine Kinder wissen meist nicht, dass sie anderen Lebewesen und auch (Haus-)Tieren durch bestimmte Verhaltensweisen Schmerzen oder Leid zufügen. Doch wie können Eltern ihren Kindern die Empfindsamkeit und Gefühlswelt von Tieren vermitteln? Die folgenden fünf Tipps sollen Eltern dabei helfen, ihre Kinder für den Umgang mit Tieren zu sensibilisieren.

1. Eigene Werte vorleben

Es ist kein Geheimnis, dass Kinder die Verhaltensweisen ihrer Eltern bis zu einem gewissen Alter kopieren. Dies sollten Eltern als Möglichkeit nutzen: Wenn sie sanft und respektvoll mit Tieren umgehen, wird das Kind diese Eigenschaft sehr wahrscheinlich nachahmen.

2. Wenn die Katz‘ die Krallen ausfährt…

Wenn die Familie auch tierische Mitglieder hat, werden Kinder schnell lernen, dass sie manche Handlungen unterlassen sollten. Wenn zum Beispiel die Katze mal nicht spielen möchte und die Krallen ausfährt, werden Kinder das so schnell nicht vergessen und aus derartigen Erlebnissen lernen. Zudem sollte dem Kind in einer solchen Situation erklärt werden, warum das Tier sich gewehrt hat. Nur so lernt es, Verständnis und Mitgefühl zu entwickeln und Tieren mit dem gleichen Respekt entgegenzutreten wie Menschen.

3. „Was du nicht willst, das man dir tut…“

Ein Kind sollte schon früh lernen, dass nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen, sondern auch das Verhältnis von Mensch und Tieren auf gegenseitigem Respekt und Toleranz beruhen. Gleichzeitig ist es jedoch von großer Bedeutung dem Kind zu zeigen, dass Tiere ebenso tolle Kameraden und Spielgefährten sein können, wenn man sie gut behandelt.

4. Kasperletheater vs. Zirkus

Es ist wichtig, Kindern von klein auf die Lebensbedingungen und Verhaltensweisen von Tieren zu vermitteln. Allein dadurch werden die meisten Kinder selbst erkennen, dass Einrichtungen wie Zoo und Zirkus den natürlichen Bedürfnissen von Tieren nicht gerecht werden.

Auf Familienausflüge muss niemand verzichten – diese müssen jedoch nicht auf die Kosten der Tiere gehen. Für Kinder ist es das Größte, mit Eltern und Geschwistern Spaß zu haben. Ob beim Kasperletheater, bei Fußballspielen oder Museumsbesuchen – selbst ein einfacher Spieleabend ist lustig und human zugleich. Wenn auch Tiere eine Rolle spielen sollen, können Eltern sich gemeinsam mit ihren Kindern auf Gnadenhöfen oder in Tierheimen engagieren.

5. Der Hund muss auch bei Regen raus

Sicher werden die meisten Kinder sich eines Tages ein „Haustier“ wünschen. Kinder kümmern sich gerne um Tiere, keine Frage – allerdings ändern sich die Interessen der Kleinen meist doch recht häufig und manchmal wird ein Tier langweilig oder zum „Störfaktor“, wenn Kinder lieber mit ihren Freunden etwas unternehmen wollen oder einfach keine Lust mehr haben. Wenn das Kind den sanften und respektvollen Umgang mit Tieren bereits gelernt und verstanden hat (und alle weiteren Aspekte, wie Finanzen, Urlaubsbetreuung usw.) geklärt sind, steht dem tierischen Mitbewohner eigentlich nichts im Wege. Sollte das Kind tatsächlich das Interesse verlieren oder irgendwann Treffen mit Freunden der Versorgung des Tieres vorziehen, sollten die Eltern das Kind auf die eigenen Bedürfnisse aufmerksam machen: Ein Tier hat, genau wie der Mensch, Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Einem hungrigen Kind würde es sicher auch nicht gefallen, wenn die Mutter sagen würde: „Ich treffe mich erst noch mit einer Freundin – Essen gibt es dann später!“. 😉

Fazit

Give me five - Dog pressing his paw against a woman handKinder lieben Tiere. Doch wie beim Spielen mit Gleichaltrigen neigen sie auch beim Umgang mit Tieren dazu, hin und wieder etwas übermütig oder grob zu sein. Im Laufe ihrer Entwicklung lernen sie, unterstützt durch Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen, wie man sich anderen Menschen gegenüber verhält. Ebenso müssen Kinder erst erkennen, dass Tiere genauso Schmerzen empfinden können wie der Mensch. Sie kennen die Bedürfnisse anderer Lebewesen nicht – umso wichtiger ist es, dass ihnen die entsprechende Empathie vorgelebt wird und dass sie lernen, diese auch nachzuvollziehen.

Text: Tina Reschke
Bildnachweis: © DWP – Fotolia.com

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