Frühlings-Foodbloggertreffen auf dem Biohof Bursch

Lothar Tolksdorf vom Demeter Biohof Bursch in Bornheim

Klappe die Zweite

Am letzten Samstag im Mai waren wieder einige Foodblogger auf dem Demeterhof Bursch in Bornheim eingeladen, um die Vielfalt des Demeter-Anbaus im Frühling hautnah erleben zu dürfen. Und ich sage Euch: Es war soo spannend und interessant!!! Das Treffen war bereits das Zweite seiner Art. Den Artikel über das Erste Foodblogger-Treffen im Winter kannst Du hier lesen.

Highlights des Frühlings

Lothar Tolksdorf hat sich wieder mal sehr viel Mühe gegeben, um uns Foodblogger auf allen möglichen Feldern herum zu führen und uns die Highlights des Frühlings näher zu bringen.

Ich kann nur jedem empfehlen mal so eine Führung zu machen, besonders, wenn man noch nicht von der Demeter-Idee oder dem Bio-Gärtnern überzeugt ist. (+++NEU: jeden Monat gibt es eine öffentliche Führung!+++)

Nach dieser Runde werde ich definitiv mein Gemüse und Obst nur noch Mittwochs auf dem Bonner Markt einkaufen (dort steht Bursch dann auf dem Bio-Markt mit einem Stand). Die Erdbeeren und der Spargel waren soo lecker (auch alles andere- aber später mehr dazu) und ungespritzt!!!! Außerdem im Preis überschaubar. (Erdbeeren sind die am schlimmsten gespritzten Früchte überhaupt laut Lothar)

Aber mal von Anfang an…

Was wächst grad alles auf dem Feld bei den Bursch´s bzw. was wir alles gesehen haben:

  • Mairübchen
  • Rübstiel
  • Spinat
  • Maiwirsing oder Adventskohl (ist sehr zart und besonders lecker im Geschmack. Gibt es nur hier in der Region, sonst nirgends.)
  • diverse Kopfsalate
  • Petersilie
  • Spargel- grün und weiß
  • Erdbeeren
  • Gurken

Eingesät sind Paprika und Auberginen und wahrscheinlich noch einiges mehr, was wir in unserer Führung aus zeitlichen Gründen nicht geschafft haben (auch der einzigartige Butterkohl wächst bereits)

Bursch´s Liebe zur Natur spiegelt sich in jedem Detail

Dies wird auch unterstrichen durch die vielen teilweise echt liebevollen Maßnahmen, die die Hoffamilie (mitsamt aller Angestellten und HelferInnen) unternimmt, um die Grundsätze von Rudolf Steiner´s Philosophie umzusetzen. Eine Zauberei habe ich ja bereits in meinem letzten Artikel “Winter-Foodblogger-Treffen auf dem Biohof Bursch” beschrieben, das war die Sache mit dem heiligen Fass und den Hornkieseln.

Dieses Mal erklärte uns Lothar, wie in anthroposophischem Sinne der Mist beimpft wird. Da die Bursch´s kein Vieh halten, wird Ihnen von einem bekannten Biobauern ein riesen Haufen Mist im Frühjahr geliefert. Dieser wird dann mit bestimmten Präparaten beimpft. Dafür wird reichhaltiger Humus mit z.B. Kamille-, Löwenzahn oder Scharfgarbensamen zu kleinen Kugeln geformt. Anschließend werden mit einem langen Stock Löcher in den Mist gestochen und die kugelförmigen Präparate dort hineingelassen- wieder Mist drauf und bis zum nächsten Frühjahr abgedeckt durchziehen lassen. Heraus kommt ein ganz wunderbarer Mistdünger, der dem Boden Kraft und Widerstandsfähigkeit schenkt.

Das neue Ladenlokal – Menpower auf allen Ebenen

Das neue Ladenlokal, dass wir schon als Konzept im Winter kennenlernen durften, wurde Anfang Mai eröffnet. Der Laden erstreckt sich nun nicht mehr auf 200 qm sondern auf satten 600 qm. Die Gestaltung und Aufteilung ist sehr hell und kundenfreundlich- viel Holz und Licht, tragen dazu bei, dass man sich als Kunde sehr wohl fühlt, wenn man seinen Einkaufswagen durch die Bio-Lebensmittel schiebt. Das liegt wohl zum Einen daran, dass die Bursch´s und Lothar hier sehr viel Liebe hineingesteckt haben (Lothar hat sämtliche Holzregale selber zusammen geschreinert ) und zum Anderen daran, dass hier eine Feng Shui- Beraterin mit am Werk war.


Die Obst & Gemüseabteilung

Das Zentrum des Ladenlokals bildet die Obst- und Gemüseabteilung, da bei den Bursch´s ja eben genau das auch im Zentrum des Eigenanbaus steht. Ein kleines gläsernes Gartenhaus bietet das empfindliche Blattgemüse feil, welches sich hier besonders wohl fühlt und nicht so schnell welkt.

Dort, wo früher die Kasse war, stehen nun einige Tische, um bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen das neue Ambiente und die ruhige Hofatmosphäre zu genießen. Bei schönem Wetter lädt auch die Terrasse zum entspannten Teetrinken ein- hier hat man gleich einen schönen Blick auf die Gänse, die sich im Sommer gerne im gänse-eigenen Pool tummeln.

Feld, Feld und nochmal Feld

Hinter den Gänsen links beginnen die Felder der Bursch´s und erstrecken sich in weitem Bogen quasi einmal rund um den Hofladen (und teilweise auch noch weiter). Wir sind mit Lothar einmal bei allen wichtigen Frühlingspflanzen gewesen und durften überall erntefrisch naschen. Das war nicht nur super lecker, sondern auch total spannend.

Biohof Bursch Areal Lothar schält Mairüber zur Verköstigung auf dem Feld

Was ich besonders beeindruckend fand, war, dass man manche Felder nicht unbedingt als solche erkennen konnte- also ich jedenfalls nicht- denn bei einigen Pflanzen, wie z.B. dem Blattsalat, ist es bei den Bursch´s üblich das Beikraut (früher: Unkraut) stehen zu lassen. Dort sieht das Feld dann einfach durchweg grün und wild bewachsen aus, erst wenn man genauer hinschaut, erkennt man die feinen Nutzpflanzen zwischen den Beikräutern.

Feld mit Beikraut

Eine weitere Besonderheit im Anbau, sind hier die sich abwechselnden Felderreihen. Es gibt keine großen Monokulturen, sondern ein Feldabschnitt wechselt sich alle 2-3 Meter mit einer anderen Gemüsesorte ab- dies trägt dazu bei, dass Schädlinge nicht so leichtes Spiel haben.

Felderreihen

Die leckerste Erdbeere der Welt

Als wir bei den Erdbeeren angekommen, staunen wir nicht schlecht, denn Demeter Erdbeeren anzubauen ist laut Lothar besonders tricky. Aber auch das haben die Bursch´s mit Bravour gemeistert- sie haben extra hohe Hügel aufgeschüttet, auf denen die Erdbeerpflanzen wachsen.

Lange Erdbeerfelder auf Hügel angebaut

Wanederhaus für Erdbeeren

Erdbeeren an Sträuchern

Zudem ist die Erde mit Folie abgedeckt, damit die Beikräuter hier keine Chance haben. Wenn es mal zu einem Läusebefall kommt, dann kommen sogenannte Wanderhäuser über die Erdbeeren und die Florfliege (ein Nützling) wird zu Tisch gebeten. Schwuppdiwupp sind alle Läuse verspeist und die Erdbeeren ohne Chemie gerettet. Das Aroma dieser Erdbeeren ist einfach grandios!

Anna mit frischer Bioerbeere in der Hand

Maiwirsing

Eine weitere Besonderheit stellt der Maiwirsing oder auch Adventskohl dar. Er wird vor der Adventszeit bereits eingesät und die Aussaat ruht dann über den Winter in der Erde. Sobald es wärmer wird, beginnen die Pflänzchen zu sprießen und im Mai ist der erste Kohl des Jahres reif. Der Maiwirsing schmeckt viel milder als normaler Kohl und ist viel zarter, außerdem gibt es ihn nur bei den Bursch´s und ein zwei anderen Bauern aus der Region, sonst nirgends auf der Welt.

Maiwirsing auf dem Feld

Abschluß der Hofführung & Vorfreude aufs nächste Mal

Auch dieses Mal wurden wir wieder sehr fein von der Küchenfee Violetta verköstigt. Erst gab es Suppe und Salat (beides war diesmal leider nicht vegan- daher weiß ich leider gar nicht, was für eine Suppe es war … ) und abschließend durften wir noch ein Stück Kuchen und einen Tee bzw. einen Kaffee genießen. Dabei haben wir dann auch schon einen neuen Termin ausgemacht bei dem dann diesmal wir kochen werden! Das wird bestimmt super schön! Ich freue mich schon total darauf!

Hoffführungen Demeter Biohof Bursch

Wenn Du Lust bekommen hast, auch mal bei so einer Hofführung mitzumachen, klicke auf den Link. Falls Du nicht in der Region hier wohnst, dann google doch einfach mal. Du wirst bestimmt auch in Deiner Nähe einen „Demeterhof“ finden, der so etwas anbietet!

Weitere Informationen zum Biohof Bursch: www.biohof-bursch.de

Ich wünsche Dir einen wunder-vollen Tag!
Stay healthy and happy!
Deine Anna

Ps.: Hör Dir meine passende Podcastfolge an, dort spreche ich über mein Erlebnis auf dem Biohof Bursch! Viel Spaß dabei!

geschrieben von
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