Die vegane Schwangerschaft – kleiner Ratgeber!
Endlich ist sie da, die lang ersehnte Gewissheit: Wir bekommen ein Baby! Selbstverständlich steht jetzt erst mal die Freude im Vordergrund, doch bald werden sich jeder veganen Mama ein paar Fragen aufdrängen. Die häufigsten Unsicherheiten und Bedenken werden im Folgenden geklärt:
Essen, was schmeckt!
Viele Frauen verspüren während der Schwangerschaft ihnen bisher unbekannte Gelüste auf gewisse Lebensmittel. Dies kann natürlich auch bei Veganerinnen vorkommen.
In der heutigen Zeit gibt es ein reichliches Angebot an Ersatzprodukten, sodass sicherlich jede Heißhungerattacke befriedigend überstanden wird. Prinzipiell sollte dennoch weiterhin auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung geachtet werden: Obst und Gemüse, Kräuter, sowie viel Wasser und ungesüßter Tee stehen ganz oben auf der Liste. Danach folgen Vollkornprodukte, wie Reis, Nudeln und Brot. Hülsenfrüchte versorgen den Körper mit Eiweiß und lassen sich beispielsweise in Form von Aufstrich oder als Beilagen gut in den Ernährungsplan eingliedern.
Hierauf sollte geachtet werden:
Dass Rauchen und Alkohol in der Schwangerschaft tabu sind, ist allseits bekannt. Weiterhin sollten ebenfalls koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee, schwarzer Tee und auch Cola gemieden oder weitgehend reduziert werden. Blähungen können während der Schwangerschaft vermehrt auftreten, sind aber eher lästig als bedenklich. Zu viel Eiweiß kann eine mögliche Ursache dafür sein, zum Beispiel in Form von Trockensoja oder Bohnen.
Einige Lebensmittel unterstützen weiterhin die Aufnahme von Nährstoffen, während andere sie verhindern. Die Eisenaufnahme wird beispielsweise durch schwarzen Tee oder Kaffee gehemmt, während Vitamin C-reiche Lebensmittel (zum Beispiel Petersilie, Paprika, Orangen) die Aufnahme fördern.
Nährstoffversorgung sichern.
Sehr viele Unwahrheiten und Gerüchte halten sich standhaft im Internet bezüglich Veganismus und Schwangerschaft. Fakt ist aber, dass werdende Mütter nicht auf ihre vegane Ernährung verzichten müssen!
Die Aufnahme von Vitamin B12 ist dabei ein wichtiges Thema – nicht nur für schwangere Veganerinnen. B12 wird von Mikroorganismen produziert, beispielsweise auch im menschlichen Dickdarm, wo es allerdings ungenutzt wieder ausgeschieden wird. Kein pflanzliches Lebensmittel kann von sich aus den täglichen Bedarf an B12 (Vegan Society empfiehlt 10 µg) decken.
Der sicherste und einfachste Weg ist, dieses Vitamin zu supplementieren. Während der Schwangerschaft benötigt der Körper allgemein mehr Nährstoffe. Um diesen Bedarf optimal abzudecken, empfiehlt es sich eine Multivitamin-Tablette (beispielsweise VEG1) zu nehmen. Neben dem B12 enthält diese unter anderem auch das Vitamin D. Zusätzlich kann um die sechs Stunden später ein reines Vitamin B12-Präparat gelutscht oder gekaut werden. Eine Überdosierung ist nicht möglich, da es aufgrund der Wasserlöslichkeit über die Nieren ausgeschieden wird. Ob etwas am Bedarf geändert werden muss, wird die Blutuntersuchung bei der Schwangerschaftsvorsorge aufzeigen.
Mit einer ausgewogenen Ernährung, Vitamin B12-Supplementierung und einem ruhigen Gewissen kann sich also voll und ganz auf die kommende Zukunft mit Nachwuchs gefreut werden.
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