Ich gärtnere dann jetzt mal…
Hast Du Dich auch schon mal im Gärtnern und Gemüse-anpflanzen im eigenen Garten versucht? Also auf meiner Terrasse hatte ich bislang nicht so viel Glück beim Gärtnern, außer vor 2 Jahren, da habe ich Zucchini angebaut- aber die wachsen überall – quasi wie Unkraut, da braucht man nicht soviel Gärtner-Geschick…
Diese Jahr hast Du ja bestimmt schon mitbekommen, dass “ich bei meine-ernte ein 45 qm großes Gemüsebeet zur Verfügung gestellt bekommen habe”, um dort mein Gärtnerinnen-Glück zu testen.
Ich nehme Dich in diesem Artikel mit auf die Reise meiner Gärtner-Karriere. Die Entwicklung meines Beetes und meiner Ernte, sowie Erfahrungen kannst Du hier an dieser Stelle verfolgen…
Mein erstes GärtnerInnen-Glück und der Tod von hunderten Kartoffelkäfereiern
Ich muss sagen- es läuft 🙂 Ok, mein Beet sieht jetzt nicht so tippi top aus wie so manch anderes in meiner Nachbarschaft, aber ich wohne auch nicht direkt um die Ecke, um andauernd aufs Feld zu düsen- einmal in der Woche nehme ich mir bislang die Zeit dort mit meinen Kids hinzufahren und mich liebevoll um die kleinen Pflänzchen zu kümmern. Am schlimmsten war es bislang für mich die gefühlten 1000 Kartoffelkäfereier zu zerstören, aber gut- entweder die Eier oder meine Kartoffeln- das ist eben so in der Natur :-(.
So habe ich nun einige Hundert Leben oder quasi-Leben auf dem Gewissen- das macht mein veganes Herz etwas fertig, aber wenn ich die Kartoffeln im Bioladen kaufe- mussten vorher auch 1000nde Käfer/-larven sterben, nur weiß ich dann da nichts von. Also bislang wusste ich das nicht, weil ich ehrlich gesagt da auch noch nie drüber nachgedacht habe… Jetzt werde ich also bewusster meine Kartoffeln kaufen und essen und überhaupt das ganze Gemüse bzw. alle Lebensmittel. Das ist auf jeden Fall schon mal ein fettes Learning.
Spiel, Spaß und Natur
Ok, aber mal abgesehen davon, macht mir der wöchentliche Ausflug echt Spaß. Es weht dort immer ein frischer Wind und man kann wunderbar entspannen. Außerdem hat sich herausgestellt, dass mein Jüngster wunderbar zum Wasserholen taugt :-))). Ansonsten vergnügen sich die Kinder auf dem nahegelegenen Spielplatz.
Guuuut, manchmal ist es auch nicht ganz so harmonisch und ich muss mich etwas sputen, wenn die Kids keine Lust mehr haben auf ihren kleinen Bruder aufzupassen oder er beginnt im Geräteschuppen zwischen den ganzen spitzen Haken herum zu räumen, aber das ist mit Kindern eben so. Dafür staunen alle auch immer ganz schön, was sich alles so auf dem Feld tut- und das ist ja grad nur der Anfang- warten wir mal ab, wenn der hintere Bereich des Feldes wächst, wo Möhren, Spinat, Kohlrabi u.v.m wächst. Und lustig wird es auch, wenn es 1 Monat lang nur noch Kartoffeln in allen Variationen gibt. Hihi.
Unkraut oder Beikraut???
Ich bin sehr dankbar, dass ich letztes Wochenende bei der Hofführung vom Demeterhof Bursch sein durfte, denn dort habe ich viel über das biovegane Gärtnern gelernt. Unter anderem auch, dass ich Beikraut (nicht mehr UNkraut) gern stehen lassen kann solange ich das Gemüse, welches zwischendrin wächst, gut erkennen kann (also z.B. bei Kopfsalat ist das kein Problem- anders als bei Spinat, denn da wird es dann schwierig den Spinat zu ernten zwischen den ganzen Beikräutern). Diese Erkenntnis entspannt mich etwas, denn grad heute musste ich feststellen, dass Regen und Sonne besonders auch die “Bei”kräuter gut wachsen lässt. (Das Feld ist übrigens vom Nachbarn und Biobauern Palm bestellt worden)
Mein Feind: die Ackerdistel
Am heimtückischsten sind die ganzen Disteln, die sich klammheimlich durch den guten Ackerboden wurschteln und an allen Ecken ihre feinen Spitzen gen Himmel strecken (da habe ich mir auch direkt mal Handschuhe für angelegt nachdem ich beim ersten Mal ziemlich viele Distelnadeln in der Hand stecken hatte. Jetzt bin ich auch mit einer UNkrautschaufel (keine Ahnung wie das Ding in der Fachsprache heißt) ausgestattet, so dass die Disteln mir nichts mehr anhaben können und ich bis tief in die Erde ihre langen Wurzeln erwischen kann.
Die erste Ernte
Ich habe bereits zweimal Rucola ernten können, der zwar ziemlich viele kleine Löcher hatte, aber dennoch sehr lecker schmeckte. Heute habe ich zudem noch einen roten Kopfsalat mitgenommen und nächste Woche werden noch mindestens 4 weitere Köpfe reif sein. (-strahl-).
Es ist schon echt toll zu sehen, wie schnell das Gemüse wächst, wenn die Witterung so ist wie im Augenblick : Viel Sonne und zwischendurch mal ordentlich Regen.
Meine Ernte nach 3 Wochen:
Meine Ernte nach 7 Wochen:
Meine Bilanz…
- 4 x Rucola geerntet
- 5 Kohlrabi
- 3 x Salat
- 2 Salatköpfe haben dem Häschen geschmeckt und wachsen nun wieder langsam nach
- 1 x Babyspinaternte
- 1 x Mangold
- Ca. 60 Gießkannen Wasser geschleppt (und das ist noch wenig, denn bislang hat es immer genug geregnet)
- ca. 1000 Kartoffelkäfer auf dem Gewissen
- unzählige Un/Beikräuter rausgerupft und immer noch nicht Herrin der Lage
Gärtnern macht Spaß und hält fit
Nach sieben Wochen gärtnern, habe ich mich nun an die neue Verantwortung gewöhnt und freue mich auf die Stunden auf dem Feld- manchmal muss ich mir die Zeit zwar irgendwie in den Alltag hineinquetschen, aber meine Kinder helfen in der Regel gerne mit. Wenn sie mal keine Lust haben, dann können sie immer auf dem tollen Spielplatz spielen, damit kriege ich sie dann spätestens geködert.
Zur Zeit ist es sehr heiß und ich habe heute morgen etwas um meine Pflänzchen gebangt, da ich seit 6 Tagen nicht mehr auf dem Feld war – 1 mal pro Woche sollte reichen hat Tobi vom meine-ernte-Team mir gesagt – und daran halte ich mich auch, denn viel mehr Zeit kann ich neben meinem Job, den Kinder mit ihren Terminen und dem Haushalt kaum aufbringen. Diese Woche werde ich allerdings noch mal hinfahren, denn ich habe bei meinen Beetnachbarn festgestellt, dass wenn man einmal das Unkraut im Griff hat, dann scheint es auch erstmal Ruhe zu geben. Das ist doch mal ein Anreiz!
Bislang habe ich immer so 2- 2,5 Stunden auf dem Feld verbracht – Kartoffelkäfer töten, gießen, wenn Bedarf war und soviel Unkraut zupfen wie möglich, seit 2 Wochen kommt noch das Ernten hinzu. Diese Zeitspanne hat nicht ausgereicht, um das Beet tippi toppi hinzubekommen, also wird diese Woche eine extra Schicht eingeplant (außerdem soll es so heiß bleiben und da gehe ich besser noch mal gießen). Mal schauen, ob ich das nicht doch noch besser hinbekomme mit dem Unkraut – das wäre doch gelacht. Es gibt jedenfalls nicht schöneres als sein eigenes Gemüse zu ernten und zu leckeren Speisen weiterzuverarbeiten. Besonders die Kinder lieben es, den eigenen Kohlrabi oder Salat zu essen. Eine wirklich tolle Erfahrung !
Hier nun meine neue Fotostrecke für Dich:
Meine Ernte August/ September
Vor den Sommerferien und auch in den ersten 3 Wochen in den Ferien (10-12 Wochen Feldpflege) haben wir echt immer schön geerntet- es hat Spaß gemacht sich regelmäßig um das Feld und das tolle Gemüse zu kümmern. Zugegeben manchmal hat es mich auch etwas überfordert, aber die Freude beim Ernten und die großen staunenden Augen der Kinder, haben das wieder wett gemacht!
Hier nun einige Eindrücke, was wir im Juli und August so vom Feld geholt haben:
Leckeres Gemüse & Salat soweit das Auge reicht
Beikraut oder Unkraut, das ist hier die Frage
Das Beikraut (mittlerweile nenne ich es wieder Unkraut -haha- da ich es einfach nicht im Zaum halten kann) wächst genauso fröhlich und gut, wie das Gemüse! Für dieses Jahr habe ich es aufgegeben ein super “aufgeräumtes” Beet zu haben- bei 2-3 Stunden Gartenarbeit pro Woche ist das einfach nicht ganz zu schaffen. Ich ernte allerdings genauso gut, wie meine Nachbarn 😉 – also ist es nur mein übertriebener Perfektionismus, der mich antreibt, das Beet ordentlicher zu halten. Allerdings habe ich auch etwas sehr wichtiges gelernt: Wenn ich im Frühjahr dem Unkraut gut und ordentlich zu Leibe rücke, dann zahlt sich das später aus und es kommt nicht mehr so viel nach (sehe ich ja bei meinen Beetnachbarn 🙂 ).
Ich mache weiter
Daher habe ich mich nun entschieden die Herausforderung erneut anzunehmen und auch nächstes Jahr mein eigenes Gemüse anzubauen, natürlich wieder mit meine-ernte und beim Bauern Palm! Falls Du auch Lust bekommen hast, mal Dein Gärtner-Glück zu versuchen, dann meld jetzt für nächstes Jahr an! Die Anmeldung läuft bereits!
Gärtner im Herbst
Jetzt im Herbst ist nicht mehr ganz so viel los auf unserem Feld, da ich kaum etwas nachgesät habe – intuitiv dachte ich mir, dass mir das reicht, was bereits vorgesät wurde. Und für das erste Jahr bin ich sehr zufrieden mit der Ernte und der Ausbeute – nächstes Jahr gilt dann Level 2: mehr nachsäen und auch im Herbst mehr ernten.
Hilfe, was wächst denn da
In diesem Jahr habe ich lediglich eine Gurke nachgesät, die leider eingegangen ist und ein Gewächs, von dem ich vergessen habe, was es überhaupt ist – haha- das sieht mir ähnlich! Hier ein Foto von der schönen Pflanze:
Falls Du sie kennst, bitte verrate mir den Namen und was ich davon essen kann! Es hat sich jedenfalls gut entwickelt und es wäre schade, es nicht abzuernten….
Nächstes Jahr werde ich in jedem Fall Zucchini und Kürbisse einsäen- da freue ich mich schon drauf!! Auch an Tomaten und Paprika werde ich mich wohl versuchen!
Superfood Grünkohl
Nun ist auf meinem Feld nur noch Grünkohl zu ernten, ein paar letzte Möhren und einige Rote Beete-Knollen- das Stielmus ist den Schnecken zum Opfer gefallen und die Steckrüben sehen auch nicht so richtig gut aus… aber das passt jetzt auch genau so!
Frisch auf den Tisch: Mein Gemüse
Der schönste Moment ist, wenn Ich mit meiner Ernte nach Hause komme und sie auf dem Küchentisch präsentiere. Ich bin richtig stolz auf mein eigenes Gemüse.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir mal in die Kommentare postest, wie Deine Gärtner-Erfahrungen so sind und welche Tipps Du für mich hast, damit ich nächstes Jahr 2018 Vollgas geben kann und erfolgreich eine super Ernte einfahre!
Falls Du auch mal gärtnern magst, dann geh einfach auf www.meine-ernte.de und schau, welcher Bauer in Deiner Nähe dabei ist.
Diesen Artikel werde Ich nach und nach erweitern, wenn es Neuigkeiten von meiner Ernte gibt. Schaue bald wieder hier vorbei…
Ich wünsche Dir einen wunder-vollen Tag!
Stay healthy and happy!
Deine Anna
6 Kommentare